Bäckerhandwerk Niedersachsen/Bremen fordert: Keine einseitige Bevorzugung der Industrie in Sachen Energie

Bäckerhandwerk Niedersachsen/Bremen fordert: Keine einseitige Bevorzugung der Industrie in Sachen Energie

Bäckerhandwerk Niedersachsen/Bremen fordert: Keine einseitige Bevorzugung der Industrie in Sachen Energie

Kategorie:PRESSEPresse Niedersachsen/Bremen

09. August 2022

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Klare Priorisierung im Falle einer Gasknappheit!

Der Bäckerinnungs-Verband Niedersachsen/Bremen fordert, dass das neue EnergieKostenDämpfungsProgramm (EKDP) der Bundesregierung so ergänzt wird, dass auch Handwerksbäckereien Zuschüsse zu den stark gestiegenen Energiekosten erhalten. Wichtig ist auch, dass die Politik endlich Planungssicherheit für den Fall einer Gasknappheit schafft.

„Die Betriebe des Bäckerhandwerks sind seit Monaten einer dramatischen Kostensteigerung im Bereich der Energie-, Rohstoff- und Personalkosten ausgesetzt. Preiserhöhungen können mittlerweile kaum mehr an die Kunden weitergeben werden. Wenn diese Entwicklung, wie es derzeit aussieht, anhält oder sich weiter verschärft, sind flächendeckend eine Vielzahl der Betriebe und Arbeitsplätze in Gefahr,“ schildert Landesinnungsmeister Dietmar Baalk (Baalk Backbord, Verden) die aktuelle Situation.

An Steuern und Sozialabgaben werden von den rund 800 Bäckereien und ihren fast 50.000 Mitarbeitern in Niedersachen/ Bremen jedes Jahr über 445 Mio. Euro an Steuern und Sozialabgaben für Bund und Land erwirtschaftet (Anlage). „Im Falle von Betriebsschließungen wegen Gasnotstand fehlen die im Staatssäckel. Mir scheint, dass die Politik diesen enormen Solidar-Beitrag des Bäckerhandwerks nicht auf dem Schirm hat.“

Täglich werden in den Handwerksbäckereien in Niedersachsen/Bremen allein über 670.000 Brote und 8 Millionen Brötchen produziert (Anlage). Im Krisenfall kann die Brotproduktion auf bis zu 5 Millionen Stück pro Tag gesteigert werden. „Dieses Grundnahrungsmittel steht über die rund 6.100 Verkaufsstellen wohnortnah ohne energieintensive Logistikketten zur Verfügung“, so Jan Loleit, Geschäftsführer des Verbandes. Er erwarte, dass von der Bundesregierung bereitgestellte Hilfen für energieintensive Unternehmen nicht nur der Industrie, sondern fair, gerecht und solidarisch gewährt würden – also auch energieintensiven, systemrelevanten Branchen wie dem Bäckerhandwerk. Das neue EnergieKostenDämpfungsProgramm (EKDP), mit dem Belastungen durch starke Verbräuche an Erdgas und Strom für Wirtschaftsbetriebe gedämpft werden sollen, erfülle diesen Anspruch nicht.

„Es kann nicht angehen, dass die energieintensiven Handwerksbäckereien keine Zuschüsse aus dem Programm beantragen können mit der Begründung, dass ihre Produkte nicht „international vertrieben“ werden und daher nicht über eine „ausreichende Handelsintensität“ verfügen. Die Herstellung von z.B. Wermutwein oder Tapeten sind aber nach dem EKDP förderfähig. Das versteht kein Mensch!“, so Baalk.

„Die nebulösen Aussagen der Politik zu einem Gasnotfallplan sind ebenfalls untragbar,“ blickt seine Vorstandskollegin Babette Lichtenstein van Lengerich sorgenvoll Richtung Winter. „Unsere Betriebe brauchen Planungssicherheit, ob sie in einer Priorisierungsliste aufgenommen sind oder ob auch dort nur die Industrie Berücksichtigung findet.“ Vierzig Prozent der Backfläche in Niedersachen sind gasbetrieben, 52 Prozent laufen mit Strom. Dabei haben 70 Prozent der Betriebe Gasöfen im Einsatz (Anlage). „Ohne Aufnahme in den Gasnotfallplan drohen Betriebsschließungen. Im Ernstfall stehen fast 50.000 Menschen auf der Straße. Will die Politik das verantworten?“
Landesinnungsmeister Baalk: „Systemrelevante Branchen wie das Bäckerhandwerk, die Lebensmittel produzieren, müssen im Fall von Gasknappheit weiter mit Gas beliefert werden! Diesen klaren Anspruch haben wir an die Politik und wir erwarten hierzu ein klares Bekenntnis.“

Die angekündigte Gasumlage verschärft die Kostensituation noch zusätzlich. „. Bei Umlagen von 1,5 bis 5 ct zusätzlich pro Kilowattstunde, wie sie in der Diskussion sind, sind das schnell mehrere Tausend Euro, die ein Betrieb monatlich zusätzlich zu schultern hat. Diese Kosten sind können nicht durch einen gesteigerten Verkauf von Backwaren aufgefangen werden.“, ergänzt Verbandsgeschäftsführer Jan Loleit. Auch hier sei endlich Klarheit vonnöten.

Ihre Ansprechpartner:

Geschäftsführer
Jan Loleit
jloleit@bkv-nord.de
T. 0171-8335451

Landesbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit
Babette van Lengerich
bvl@lohner-landbaecker.de
T. 0172 7261198

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