Bäckerhandwerk feiert den Tag des Deutschen Brotes
26. April 2017
Deutsches Brot ist Kult und ein Kulturgut. Alleine die Sortenvielfalt macht die deutsche Brotkultur weltweit einzigartig. Um dem Brot und den Handwerksbäckern eine besondere Ehre zu erweisen, findet am 16. Mai 2017 zum fünften Mal der „Tag des Deutschen Brotes“ statt. Das Brot bekommt seinen eigenen Festtag, der auch in den 550 Innungsbäckereien in Niedersachsen und Bremen gefeiert wird.
„Für uns Innungsbäcker bietet der Tag des Deutschen Brotes eine wunderbare Gelegenheit, um über unser Handwerk und die Unterschiede der Brotherstellung im Vergleich zur Industrie zu informieren“, betont Landesinnungsmeister Karl-Heinz Wohlgemuth. Zu diesem Zweck wurde ein landesweites Quiz entwickelt, an dem man sich vom 1. bis zum 16. Mai in vielen Bäckereien beteiligen kann. Viele Betriebe machen zudem Sonderaktionen, mit denen sie zeigen, wie lebendig die jahrtausendealte Brotkultur immer noch ist.
„Wir beobachten mit Freude, wie intensiv sich inzwischen auch Hobbybäcker mit unserem Handwerk beschäftigen“, so Wohlgemuth. Brotbackkurse unter Profibedingungen seien schwer im Kommen. „Wir empfinden das nicht als Konkurrenz, sondern freuen uns über das Interesse. Denn jeder, der einmal den tagelangen Prozess der Brotherstellung vom Ansetzen des Sauerteigs bis zum fertigen Endprodukt mitgemacht hat, weiß die hohe Qualität eines Handwerksbrotes zu schätzen.“
Das Schöne am Bäckerhandwerk sei, dass es nie stillstehe, sondern sich ständig neu erfinde. „Momentan sehen wir zwei Trends: Einerseits die Nachfrage extrem hochwertigen Brotes mit speziellen Zutaten und andererseits das ganz urtümliche rustikale Brot, das als großer Rundlaib angeboten wird.“ Vegan und Allergen-Frei hätten inzwischen viele Kollegen ganz selbstverständlich im Programm und auch Regionalität und Bio würden selbstverständlich gelebt.
Neben der Besinnung auf die handwerkliche Tradition gelte es jedoch auch in die Zukunft zu blicken. „Die Betriebe haben es zurzeit nicht einfach.“ Denn die ausufernden Vorschriften und Kontrollen in Verbindung mit einer überbordenden Bürokratie nähmen inzwischen mehr Zeit in Anspruch als das Backen. „Ein Handwerksbäcker muss nicht Tinte, sondern Teig an den Händen haben. Wenn wir unserem Nachwuchs inzwischen mehr Paragrafen als Rezepte beibringen müssen, läuft etwas schief. Wir brauchen hier wieder ein gesundes Mittelmaß, damit unser schönes Handwerk auch in Zukunft noch überlebensfähig ist.“