Schaut hin! Gewalt kommt in Schleswig-Holstein nicht in die Tüte

Schaut hin! Gewalt kommt in Schleswig-Holstein nicht in die Tüte

Schaut hin! Gewalt kommt in Schleswig-Holstein nicht in die Tüte

Kategorie:PRESSEPresse Schleswig-Holstein

08. November 2018

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  • Bäckereien starten vom 19. – 25. November 2018 Aktion gegen häusliche Gewalt

  • zum 15. Mal in Schleswig-Holstein!

Eröffnung der landesweiten Aktion ‚Gewalt kommt nicht in die Tüte‘ mit Frau Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.

Die meisten Gewalttaten werden nicht in der Öffentlichkeit, sondern zuhause in der Familie verübt – fast immer sind die Opfer Frauen und Kinder.

Zum 15. Mal macht die gemeinsame Aktion des Ministeriums für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, des Landesinnungsverbandes des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein und der Gleichstellungsbeauftragten und lokalen Bündnisse gegen häusliche Gewalt auf diese Situation aufmerksam.  Knapp 320.000 Brötchentüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ werden landesweit in der Aktionswoche in der Woche vor dem 25. November, dem internationalen Tag Nein zu Gewalt an Frauen, von rund 50 Bäckereien verteilt.

Zum offiziellen Start mit Ministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack sind die Medien herzlich willkommen:

am Montag, 19.11.2018, um 10.00 Uhr
in die Verkaufsstelle der Bäcker Andresen GmbH & Co. OHGSchiffbrückenplatz 7, 24768 Rendsburg

und danach zu einer weiteren Aktion (um 11.30 Uhr) ins Berufsbildungszentrum Rendsburg, Kieler Straße 30, 24768 Rendsburg,  ( Aula).

Schirmfrau und Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack erklärte zum Auftakt der Aktion:

Die Aktionstüte

„Ich freue mich sehr darüber, dass ich auch in diesem Jahr diese wichtige Aktion eröffnen darf. Über 3000 Fälle von häuslicher Gewalt und über 500 Fälle von häuslicher Gewalt mit Wegweisung allein in 2017 sind uns Warnzeichen und Auftrag zugleich. Bereits zum 15. Mal macht „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ auf Gewalt in Partnerschaften aufmerksam. Diese Aktion fordert in unaufdringlicher Weise das soziale Umfeld auf, Gewalt nicht zu ignorieren, sondern Betroffenen den Weg zu den Hilfen zu erleichtern. Das Verhalten und die Unterstützung des sozialen Umfeldes sind entscheidend dafür, ob eine Frau es schafft, sich aus einer Gewaltsituation zu lösen. Es gilt für uns alle, hinzuschauen und wo nötig zu helfen. Mein großer Dank gilt deshalb auch den Gleichstellungsbeauftragten, den Bäckereien und den lokalen Bündnissen gegen häusliche Gewalt im ganzen Land. Sie tragen mit ihrem großen Engagement dazu bei, dass diese Aktionswochen, speziell die Brötchentütenaktion, das Thema Partnerschaftsgewalt immer wieder ins öffentliche Bewusstsein rufen“

Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Rellingen (landesweite Koordinatorin der Aktion) Dorathea Beckmann, stellt die Besonderheit der Aktion in den Vordergrund: mit einem starken Partner der Zivilgesellschaft – dem Landesinnungsverband – ist es uns gelungen, das Thema weiten Kreise der Bevölkerung nahe zu bringen.

Die Teilnehmer

Den beteiligten Bäckereien im Land gilt unser Dank. Ihr Engagement ist dabei nach wie vor Ansporn und Motivation für die vielen lokalen Bündnisse, die sich in den Kommunen und Kreisen in SH  in den vergangenen Jahren auch durch die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ entwickelt haben. Die ganze Aktion ist mittlerweile unverzichtbar, um auf die Situation von Frauen, die häusliche Gewalt erlitten haben, aufmerksam zu machen und die vielfältigen Beratungsangebote der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die vielfältigen, unterschiedlichen Veranstaltungen, die die Aktion begleiten, erreichen zusätzlich zu den verteilten Brötchentüten einen großen Personenkreis.

Landesinnungsmeisterin des Bäckerhandwerks Maren Andresen: „Häusliche Gewalt gegen Frauen ist kein Tabuthema mehr. Seit Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes 2002 ist sie als Straftat definiert und wird von der Polizei und den Gerichten als solche verfolgt. Dennoch sind die eigenen vier Wände für viele kein Ort der Geborgenheit und Sicherheit, sondern der Ort, an dem sie Demütigung und lebensgefährliche Bedrohung erleben. Hiervor können wir nicht die Augen verschließen, sondern müssen immer wieder aufmerksam machen und Hilfestellung für Betroffene leisten. 320.000 Mal  sagen wir NEIN zur Gewalt und wünschen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder Betroffenen den ersten wichtigen Schritt zur Selbsthilfe erleichtern können.

Im Jahr 2017 gab es in Schleswig-Holstein 3.032 polizeiliche Einsätze bei häuslicher Gewalt, bei denen 540 Täter der gemeinsamen Wohnung verwiesen wurden.  Insgesamt wurden im Jahr 2017 nach Angaben der Frauenhäuser 1.567 Frauen und 1.782 Kinder in schleswig-holsteinischen Frauenhäusern aufgenommen. In Schleswig-Holstein können 23 vom Land geförderte Frauenberatungsstellen von Frauen kontaktiert werden, die Hilfe, gerade auch in Bezug auf häusliche und sexualisierte Gewalt benötigen. Die Hilfeangebote bei häuslicher Gewalt und weitere Informationen zum Thema sind auch in der Broschüre „Nur Mut- Handlungsmöglichkeiten in Gewaltbeziehungen“ zusammengestellt. Die Broschüre steht im Internet unter www.schleswig-holstein.de zum Herunterladen bereit. Die Broschüre steht dort in deutscher, türkischer, russischer, englischer, französischer und arabischer Sprache zur Verfügung.

Kontaktadressen:

Landesinnungsverband des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein,
Landesinnungsmeisterin Maren Andresen, Mobil: 0160-7749679
Verbandsgeschäftsführer Heinz Essel über die Geschäftsstelle Siemensstr. 13, 25462 Rellingen
Telefon: 04101 38720, Mail: info@bkv-nord.de

Für die Gleichstellungsbeauftragten:
Dorathea Beckmann,
Hauptstr. 60, 25462 Rellingen,
Telefon: 04101 564181,  Mail: d.beckmann@rellingen.de

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